
Die Glanzerhütte befindet sich in der Steiermark genau gesagt im Murtal bzw. Lachtal in der Nähe von Oberwölz. Die Hütte liegt auf 1.435 Meter Seehöhe abgelegen an einem Berghang im Wald. Von der Hütte aus kann man in den Naturpark Sölktäler und nach Tamsweg in den Lungau zum Wandern fahren aber auch zum Zirbitzkogel ist es nicht weit.
Wir waren schon mehrmals auf Hütten im Lungau in der Nähe von Tamsweg und hatten das Lachtal auf einem unserer Ausflüge entdeckt. Zufällig sind wir bei unserer Suche auf die Glanzerhütte gestoßen und nach 2 Hütten in Tirol war es wieder an der Zeit in den niederen Tauern Urlaub zu machen.
Es gibt rund ums Murtal viele Ausflugsmöglichkeiten und Murau selbst ist sehenswert. Das Wetter in unserer Urlaubswoche war gemischt und so wurde es ein Programm aus Wandern und Schlechtwetterausflügen.
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Zeit zum Genießen
Es wurde eine verregnete Woche und so hatten wir viel Zeit zum Genießen. Zwei große Wanderungen konnten wir in dieser Woche unterbringen, die restlichen Tage unternahmen wir kleine Wanderungen und Spaziergänge an der Hütte oder in der direkten Umgebung. Ein Tagesausflug nach Murau war eine willkommene Abwechslung.
Die Hütte ist urgemütlich und bietet innen wie außen viele gemütliche Sitzgelegenheiten. So nutzen wir die verregneten Tage, um einfach auszuspannen und es uns gutgehen zu lassen.
Tour 1: Glanzerhütte zur hinteren Roßalm

Die Sonne blickte immer wieder durch den Nebel und der Regen hatte auch nachgelassen. Kurzerhand packten wir unsere Wandersachen ein, nahmen einen leckeren Snack mit und machten uns auf den Weg, der von der Hütte aus hoch führte. Wir folgten dem Forstweg von der Glanzerhütte aus bis zur Hinteren Roßalmhütte und weiter bis laut Karte der Weg enden sollte. Am erwartenden Ende angekommen stellten wir fest das der Forstweg viel weiter den Berg hochgeht als auf den Karten ersichtlich war. Der Weg sah auch neu aus. Er machte eine 180 Grad Kehre und ging den Hang hoch bis zur hinteren Roßalm.
Der Weg führte dann noch weiter bis unten den Grad, auf dem man auf den Roßalmspitz wandert. Wir machten auf der Kuppe eine Pause und gingen dann gemütlich zurück. Aus einem Spaziergang wurde eine tolle Wanderung durch Hochnebel, leichten Regen und Sonnenschein. Wir trafen auf Gämse und viele kleine Tiere. Laut Track hatten wir am Ende gut 12 Kilometer gemacht und die Kinder meinten wie so oft endet ein Spaziergang in einer längeren Wanderung.
Zurück an der Hütte ging es in den gemütlichen Teil des Tages über. Wir grillten und saßen dann am Abend am Feuer, um Marshmallows zu braten.
Tour 2: Zwieflerseen am Sölkpass

Diese Tour befindet sich auf der Südseite des Sölkpasses und beginnt kurz unter der Kreuzerhütte, einer Jausenstation. Man kann direkt am Ausgangspunkt parken oder etwas weiter oben an der Kreuzerhütte. Auf den knapp 4 Kilometern zum zweiten See steigt der Weg etwas mehr als 600 Meter an. Zeitweise ist es steil und auch Trittsicherheit ist gefragt (vor allem kurz vor dem oberen See).
Der Weg folgt immer wieder Forstwegen zweigt aber an drei Stellen davon ab, diese Abzweigungen kann man leicht übersehen.
Die erste Abzweigung ist gleich zu Beginn an der Rößlerhütte, kurz danach quert man einen weiteren Forstweg, wo man die Abzweigung leicht verpassen kann. Folgt man diesem Forstweg mehr als ein paar Meter dann ist man schon zu weit.
Man trifft dann später auf einen anderen Forstweg, dem man dann ein Stück folgt, bevor man vor einer alten Scheune (rechts) links nach unten Richtung Bach abbiegt, den man dann auch überquert. Vor nun an wird es mit der Orientierung leichter und man folgt dem Wanderpfad und den Markierungen immer weiter nach oben, bis man zum ersten See kommt.
Am ersten See angekommen kann man entweder links am See vorbeigehen oder rechts abbiegen, um direkt ein Stück am See entlangzuwandern. Das ist aber ein Pfad und man ist zeitweise sehr nah am Wasser. Man trifft nach kurzer Zeit wieder auf den Weg, um weiter Richtung dem zweiten oberen See zu wandern. Hier geht es dann ein Stück einen Hochtal entlang, bevor es kurz vor dem zweiten See noch einmal steil nach oben geht.
Oben angekommen hat man großartige Ausblicke zurück ins Hochtal wie auch Richtung dem Ausgangspunkt im Sölktal. Der Rückweg folgt demselben Weg, dem man gekommen ist, öffnet einem aber tolle Ausblicke. Wir hatten einen wunderbaren Tag und mussten am Ende den Regenschutz nicht auspacken. Die Tour ist perfekt für Kinder, die gerne in der Natur wandern. Es hat Wasser und genug Spielmöglichkeiten und von den Anforderungen ist sie nicht zu schwierig.
Tour 3: Kaltenbachseen und Deneck

Diese atemberaubende Tour ist auf der nördlichen Seite des Sölkpasses zu finden und ein Höhepunkt des Naturpark Sölktäler. Der Parkplatz ist klein und gerade die Tour zum ersten See ist sehr beliebt, es empfiehlt sich diese Tour früh zu beginnen auch da man sonst lange Zeit in der Sonne aufsteigt. Unser Tagesziel war bei Abmarsch noch offen, wir wollten auf jeden Fall zum dritten See und weiter auf die Etrachböden, der Gipfel war optional.
In etwas weniger als 4 Kilometer und mit mehr als 800 Höhenmeter geht es vom Parkplatz an den drei Seen vorbei auf den Gipfel des 2.432 Meter hohen Denecks. Bis zu den Etrachböden sind es auch bereits 3 Kilometer und knapp 600 Höhenmeter. Also beide Optionen haben einen durchwegs steilen Auf- und wieder Abstieg.
Vom Wetter her sollte es der beste Tag der Woche werden mit Sonnenschein von morgens bis Abend und milden Temperaturen. Perfekte Bedingungen also. Wir entschieden uns die Tour früh zu beginnen und waren bereits um 9:00 Uhr morgens am Parkplatz. Um 9:30 ging es los und noch vor 10:00 Uhr waren wir am ersten See vorbei.
Der Weg steigt von der Passstraße in Serpentinen hoch zum ersten See. Dieser Pfad ist zum Teil breit ausgetreten. Am Ende kommt man schnell am ersten der drei Seen an. Nach einer kurzen Pause ging es weiter Richtung dem zweiten See und der Pfad war dann schmäler was darauf hindeutete das viele beim ersten See verbleiben. Der Weg steigt seitlich über den ersten See auf und man sieht dann bald den Wasserfall worüber sich der zweite See verbirgt. Mit jedem Schritt werden die Ausblicke nach hinten schöner. Nach einem kurzen steilen Anstieg entlang des Abflusses kommt man am zweiten See an.
Nach einer Trink- und Spielpause am zweiten See ging es dann weiter zum dritten See und weiter hoch auf die Etrachböden, eine coole Hochebene unter dem Deneck. Es geht direkt nach dem See bereits steil bergauf Richtung einem kleinen Übergang. Mit dem Anstieg kommt zuerst der zweite See gut in den Blick und dann sieht man bald beide Seen direkte nebeneinander unter einem. Nach dem Übergang sieht man den dritten See und den nächsten Aufstieg zu den Etrachböden auf dem Weg zum Gipfel des Deneck. Die Etrachböden öffnen sich plötzlich vor einem und man kann weit in alle Richtungen sehen.
Wir suchten uns einen schönen Platz um eine Pause zu machen. Mein Sohn und ich entschieden uns auf den Gipfel zu gehen, der Rest der Gruppe lag in der Sonne und genoss die Wärme.
Der eine Kilometer von den Etrachböden zum Gipfel hatte 250 Höhenmeter zu bieten und wir mussten dabei ein steiles Schneefeld hoch. Nach einem Kraftakt waren wir doch schnell oben und konnten den Rundblick genießen. Wir hatten den Gipfel für uns allein. Auf dem Weg zurück zum Rastplatz konnten wir nun das Schneefeld hinunterrutschen und sparten so viel Kraft und hatten eine Menge Spaß dabei. Nach einer kurzen Pause ging es dann mit der ganzen Familie wieder nach unten.
Der Abstieg veranschaulichte noch einmal eindrucksvoll wie steil der Weg nach oben (und nun nach unten) war. Wir waren an diesem Tag flott unterwegs und wieder am zweiten See angekommen machten wir unsere Mittagspause. Auch hier waren wir die meisten Zeit allein und konnten den See und die Sonne gniessen. Die Kinder spielten während wir die Aussicht genossen. Danach ging es weiter am ersten See vorbei (wo nun ein echter Rummel herrschte) zum Parkplatz und zurück zur Glanzerhütte. Angekommen konnten wir den Tag bei Sonnenschein ausklingen lassen.
Die Hütte

Die Glanzerhütte hat uns positiv überrascht. Obwohl sie eher tief liegt ist die Lage doch abgelegen und ruhig. Die Hütte selbst ist liebevoll eingerichtet und sie war super sauber. Es hat alles was man braucht. Die Vermieter wohnen nicht weit weg und betreiben einen Bauernhof. Wir haben uns sofort willkommen und zu Hause gefühlt. In Oberwölz gibt es Einkaufs-möglichkeiten und Ausflugsziele. Von der Hütte aus ist man schnell in Nachbartäler, im Naturpark Sölktäler, Tamsweg, und vielen mehr. Ein echtes Paradis zum Wandern aber auch um bei Regenwetter zu entspannen.
Es gab in den Zimmern keine Schränke aber wir haben genug Ablageflächen oder ein extra Bett gefunden das man nutzen kann. Im Vorraum und im Keller hat es ausreichend Platz für Jacken, Schuhe, Taschen, und vieles mehr.
Neben der Mucheler Kaser und der Mairwiesenhütte gehört die Glanzerhütte zu unseren Favoriten.