Wenn man mit Kindern Trekking geht, dann sind es wie so oft Kleinigkeiten, die einen großen Unterschied machen. Kinder wollen weder frieren noch Hunger leiden, was wir Erwachsene wegstecken und auch immer wieder einkalkulieren, kann bei Kindern zum Verlust des Spaßes an solche Touren führen. Eine große Rolle spielt dabei die Ausrüstung und Kleidung, die man dabeihat. Ein beliebtes Kartenspiel zum Beispiel kann viel bewirken.
Kalte Tage und Nächte sind im Sommer in Skandinavien nicht selten. Es kann tagelang regnen aber auch immer wieder die Sonne scheinen. Man hat es nicht selten mit starkem bis sehr starkem Wind zu tun.
Juni bis Mitte Juli ist das Wetter oft besser als im August. Anfang Sommer hat man sehr lange Tage, da kann die Sonne schon eine gefühlte Ewigkeit auf einen herunterbrennen. Oft gibt es dann noch Schneereste und viel Wasser (durch die Schneeschmelze) und Mücken überall. Im August sind die Schneefelder meistens kleiner und das Wasser weniger, außer es regnet sehr viel und durch die kalten Nächte und dem vielen Wind trifft man aber auf weniger Mücken. Die Tage werden dann aber spürbar kürzer. Aufgrund der Schulferien kann man sich die optimale Zeit nicht immer aussuchen, so waren unsere Skandinavien Urlaube bisher August bis Anfang September.
Man sollte immer damit rechnen Ausrüstung von den Kindern übernehmen zu müssen und flexibel mit der Planung sein. Wer mit seinen Kindern vorher viel in den Bergen unterwegs war kann sie besser einschätzen. Mit kleinen Übernachtungstouren anfangen und die Dauer verlängern hilft dabei alle (auch die Eltern) auf eine längere Tour einzustellen. Die Laune kann bei Kindern von einem Moment auf dem anderen Umschlagen, eben noch voller Elan kann Minuten später nichts mehr gehen. Bei Kindern kommt der Moment, an dem sie nicht weiterwollen, häufig schnell und ohne Vorwarnung. Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle und es hat nicht immer mit Müdigkeit zu tun. Lange Teilstücke durch ödes Land (was wir Erwachsene oft genial finden) oder unangenehmen Bedingungen wie starker und kalter Gegenwind oder Regen kann zu solchen Gemütsschwankungen führen. Ist man noch mitten am Tag dann kann man einfach eine längere Pause machen, den Wasserkocher auspacken und Tee oder Kakao zubereiten. Ist es bereits später am Tag dann anfangen einen Zeltplatz zu suchen (dabei schafft man oft noch etwas Distanz) und das Camp aufschlagen, auch wenn es nicht dort ist, wo man es geplant hat. Am nächsten Tag ist die (Kinder) Welt eine andere.
Hinweis auf Werbung: In meinen Berichten finden sich Marken bzw. deren Produkte sowie Links unter anderem zu Marken und Anbietern die ich auf meinen Reisen und/oder für meine Bewertungen genutzt habe. Diese Produkte habe ich alle selbst gekauft. Dabei handelt es sich um eine freiwillig Marken-Verlinkung.
Kleidung Base- und Midlayer sowie Socken
Wir haben nun die Kinder bei Schicht 1 ganz auf Merinowolle umgestellt. Oft sind es Mischgewebe mit einem hohen Wollanteil. Der Vorteil der Wolle ist das man auch bei Feuchte (durch Schwitzen oder Regen) warm bleibt und diese auch nach Tagen noch geruchsneutral sind.
Bei den kleineren ist es aber nicht immer so einfach gute Merinobekleidung zu finden.
- Bei den Unterhosen für unsere Kleinen nutzen Joha welche für
kleinere Kinder Boxershorts und Unterhosen anbieten. Joha ist ein dänischer Hersteller und bei mehreren Händlern verfügbar. Unsere kleinen sind damit bisher sehr zufrieden.
- Bei Wandersocken bevorzugen Merinosocken von Smartwool und Rohner. Hier ist immer ein extra Paar Socken mit dabei. Wenn wir für uns zwei Paar einpacken, dann für die Kleinen immer drei.
- Leider bietet Globetrotter von Ihrer Hausmarke Frilufts die lange Merino Kinderunterwäsche nicht mehr an. Diese haben unsere Kinder sehr gerne getragen. Wir nutzen nun
entweder Odlo (Natural Merino 200 Base Layer) oder Devold, aber auch Smartwool bietet sehr gute Optionen an. Bei langer Kinderunterwäsche ist die Auswahl sehr groß. Da kommt es auf die
Tragekomfort an und hier liegt bei uns Devold und Odlo klar vorne.
- Die Lange Unterwäsche nutzen wir entweder nachts oder wenn es sehr kalt ist auch tagsüber. Sonst kommt als Baselayer ein Merino T-Shirt unter den Pullover. Hier ist die
Auswahl für die Kleinen nicht so üppig, aber man kann bei Jack Wolfskin, Helly Hansen, Devold, Super.Natural und Bergans fündig werden. Hier muss man auch etwas suchen, um gute Qualität für einen
fairen Preis zu finden. Baumwolle oder Mischgewebe mit Baumwolle nutzen wir gerne in wärmeren Gebieten bleiben aber für Skandinavien zu Hause.
- Bei Pullovern ist die Auswahl für Kinder hingegen sehr groß. Hier sind es bevorzugt Fleecepullover. Hersteller wie The North Face (Teens Glacier 1/4 Zip), Vaude, Helly Hansen
und Colombia bieten tolle Fleecepullover an die wir immer wieder gerne kaufen. Ob mit oder ohne hohen Kragen und Reißverschluss hängt von den Vorlieben der Kinder ab. Wir bevorzugen einen hohen
Kragen damit der Hals gut geschützt ist. Die Auswahl ist groß und am besten die Kinder anprobieren lassen.
- Bei guten Wanderhosen für Skandinavien ist die Auswahl bereits wieder geringer. Hier sind wir mit Lundhags Fulu Rugged, Isbjörn of Sweden Trapper, Helly Hansen Junior Marka und Vaude Caprea warmlinde Pants super zufrieden. Hier empfiehlt sich die Hose mit den Kindern auszusuchen damit diese auch bequem sitzt. Die Vaude Caprea nutzen wir seit vielen Jahren und haben sie immer weitergegeben. Eine Hose, die unser kleiner Sohn liebt, ist die Jotunheim Lomsheim Hose, die wir in Norwegen gekauft haben. Bisher haben wir bei jedem Norwegen Urlaub ein neues Paar Softshell Wanderhosen der Marke Jotunheim (gibt es z.B. bei Sport 1) mitgebracht. Die Auswahl an gute Kinder Outdoorbekleidung ist in Norwegen sehr gut.
Jacken, Regenbekleidung und Gaiters
Vor allem bei den Regenjacken haben wir schnell gelernt das die leichten Regenjacken, die wir in den Alpen oder auch zum Trekking im Schwarzwald genutzt haben, in Skandinavien nicht ausreichen.
- Für Tageswanderungen kommen Softshelljacken zum Einsatz und da haben wir mit der Vaude Rondane sehr gute Erfahrungen. Aber auch Softshelljacken von CMP sind zuverlässig und
angenehm zu tragen. Hier ist die Auswahl sehr groß.
Für mehrtägige Touren in Skandinavien nehmen wir aber Daunenjacken mit Hoodie und hohem Kragen mit. Da sind wir mit der Salewa Kinder Brenta RDS Daunenjacke sehr zufrieden. Wichtig ist unseren Kindern das sie eine Kapuze (Hoodie) haben und sich
der Kragen hoch schließen lässt. So bliebt man am Kopf und am Hals schön warm. Unter dem hohen Kragen kann man leicht einen Merinowolle Schlau-Schal packen. Daunen Alternativen aus Synthetischer Daune (wie Primaloft) oder Daunenmischungen funktionieren gut. Wichtig ist hier wie bei Daune auf die Wärmeleitung zu achten.
- Bei den Regenjacken haben wir aufgerüstet. Wir sind mit Marmot und Vaude für Tagestouren weiterhin zufrieden, aber wenn es für mehrere Tage ins Backcountry geht und
Regen in der Wettervorhersage steht dann braucht es mehr Schutz. Dünne und leichte Jacken haben meistens nur zwei Schichten und da kommt das Wasser nach einiger Zeit einfach durch vor allem da,
wo der Rucksack aufsitzt. Wir sind für Skandinavien nun auf die Patagonia Kid's Torrentshell 3L umgestiegen. Mit
Ihren drei Lagen hält sie Kinder länger trocken. Die Bergans Sjoa 3L Youth bietet vieles, was gute Jacken für Erwachsene zu bieten haben. Sie ist etwas schwer,
steif und die Kapuze ist abnehmbar, was bei langem Regen ein Schwachpunkt sein kann. Es gibt sie in mehrere Ausführungen und Farben. Ganz ok ist die 2-lagige Helly Hansen Kinder Shelter 2.0
Jacke. Hier wurde kein Wasserdichter Reißverschluss verwendet, was bei starkem Regen ein Schwachpunkt ist.
Bei den Jacken ist es wichtig das diese nicht nur Wasser abperlen lassen, sondern auch einen guten Luftaustausch zulassen damit man durch Schwitzen nicht von innen nass wird. Das ist bei Kinderjacken nicht einfach zu finden. Wir pflegen und erneuern die DWR-Beschichtung unserer Jacken jedes Jahr: Pflegehinweise Gore-Tex
- Es kann gut sein das man Regenhosen den ganzen Tag anhaben muss oder mehrmals am Tag aus- und anzieht. Wichtig ist das die Regenjacke am Rücken lange genug ist damit
Wasser von der Jacke auf die Hose nach unten abfließen kann und nicht durch den Rucksack über den Saum der Hose hochrutschen kann. Sie sollte an den Schuhen gut abschließen, widerstandsfähig und
leicht zum An- und Ausziehen sein. Wir nutzen für Skandinavien zurzeit die Patagonia Kid's Torrentshell 3L Rain Pants. Bei den
Regenhosen ist die Auswahl aber größer als bei den Jacken und man kommt auch mit 2-lagigen Regenhosen gut zurecht. Wir haben bzw. hatten Regenhosen von The North Face, Columbia, Vaude und
Marmot im Einsatz.
- Gerade bei Kindern haben wir immer Gaiters (Gamaschen) mit dabei. Auch wenn die Wanderschuhe der Kinder einen hohen Schaft haben, dann ist dieser im Vergleich zu unseren Schuhen viel weiter unten. Mit Gaiters kann man die Kinderschuhe vor Feuchtigkeit und Schmutz schützen. Auch bei Regen sorgen sie dafür das Wasser von der Hose nicht in die Schuhe läuft. Wir nutzen schon seit vielen Jahren die Kinder Gaiters von Tatonka. Der Tatonka Gaiter 420HD Junior sowie der größere 420HD bieten zuverlässigen Schutz. Da gibt es keine so große Auswahl vor allem für die kleineren Abenteurer.
Mützen, Handschuhe, Schal und Schuhe
- Bei Mützen haben wir zu Merino bzw. Wollmützen gewechselt. Meistens sind es Mischungen mit einem hohen Merino Wollanteil. Wir haben dünneren und dickere Mützen und je nach zu erwartenden Bedingungen kommt die eine oder andere mit. Unseren Kindern ist es wichtig das die Mützen die Ohren komplett abdecken und auch gut über die Stirn reichen. Man hat beim Hinsehen oft das Gefühl, das die Mützen etwas zu groß wären, aber unsere Kinder bevorzugen es so. Reichen die Mützen nicht ganz über die Ohren oder sind zu kurz und enden am Haaransatz der Stirn dann sind sie nicht happy damit. Hier gibt es verschiedenen Hersteller (wir nutzen Devold, Bergans, und eingegangen Norrona Mützen von mir). Gerade bei den Mützen finden wir es wichtig das die Kinder diese selbst aussuchen und probieren.
- Wie bei den Mützen haben wir auch dünnere und dickere Handschuhe zur Auswahl. Bei den dünneren Handschuhen gibt es eine große Auswahl, wir nutzen Vaude, The North Face und Outdoor Research). Sollen die Handschuhe warm und trocken auch bei Wind und Regen halten, ohne zu dick zu sein, dann kommen bei uns die Hestra CZone Pluto Jr 5-Finger mit. Ich selbst trage davon die Version für Erwachsene. Hestra hat eine große Auswahl an professionellen Handschuhen für Kinder. Aber auch hier ist probieren wichtig.
- Ein Schal ist für die Kinder in Skandinavien immer mit dabei. Die Kinder bevorzugen Schlauch-Schals (Tube) aus dünner Wolle, um diese hinter den Reisverschluss der Jacke zu
bekommen, ohne dass es unangenehm eng wird. Schals und Kinder ist bei uns so eine Sache, sie mögen es gar nicht, wenn es beengend ist. Auch hier gibt es eine gute Auswahl, aber wichtig ist das
sie gut sitzen, ohne zu eng zu sitzen oder zu dick zu sein. Smartwool, Joha, Buff und namuk haben sehr gute Merino Tube Schals.
- Auch im hohen Norden ist ein Sonnenhut immer mit dabei. Auf Tageswanderungen ist es meistens eine Kappe von Vaude oder The North Face. Auf mehrtägigen Touren nehmen wir gerne
Hütte mit Krempe mit, am besten geht diese rundherum. Das hat zwei Vorteile, erstens schützt es den Nacken und zweitens kann man abends das Moskito Kopfnetz darüber anziehen und die Krempe hält
das Netz aus dem Gesicht und vom Nacken fern. Auf dem Netz landende Moskitos können so nicht durchstehen.
- Bei den Wanderschuhen haben wir viel probiert und sind am Ende immer wieder bei Lowa und beim Lowa Kody GTX Mid Junior oder dem Lowa Cadin GTX Mid Junior gelandet. Der Cadin ist für breitere Vorderfüße nicht so gut geeignet, da
passt dann der Kody besser. Beide Schuhe sind qualitativ hochwertig, geben Halt und halten die Füße bei Regen oder im nassen Grass trocken. Es gibt viele gute Schuhe, die in den Alpen oder auf
Tagestouren ausreichen, aber in Skandinavien haben uns die Lowa Wanderschuhe niemals enttäuscht.
- Schuhe fürs Camp sind wichtig. Die Füße sollten nach einem langen Tag aus den Wanderschuhen in luftige lockere Schuhe gewechselt werden. In Skandinavien bevorzugen unsere Kinder Crocs, groß genug damit sie diese mit dicken Wandersocken anziehen können. Der einzige Nachteil von Crocs ist das diese doch klobig sind und so meistens außen am Rucksack baumeln. In wärmeren Gebieten oder wenn wir durchs Wasser müssen, dann kommen Teva oder Keen Sandalen mit, aber immer Modelle die fest am Fuß sitzen und so im Wasser nicht verloren gehen können. Auch hier sollte man bei Bedarf Socken anziehen können. Somit sind diese meistens eine Nummer größer.
Good to have für Kinder (und auch für Große)
Es gibt ein paar Ausrüstungsgegenstände, die wir auf Touren mit unseren Kindern immer mit dabeihaben. Dafür reduzieren wir schon einmal etwas von uns damit das Gewicht der Rucksäcke unter Kontrolle bleibt.
- Der Boden ist Skandinavien auch im Sommer kalt. Der Sea to Summit Air Seat ist auf Touren in Skandinavien immer mit dabei und mittlerweile hat jeder seinen eigenen. Egal ob man zum Essen sitzt oder sich im Zelt umzieht (was wir nicht unbedingt auf unseren Schlafmatten machen) hält einem dieser Sitz warm.
- Ihre Daunenjacken stopfen unsere Kinder nachts am liebsten in den Therm-A-Rest Trekker Pillow Case. So haben sie ein bequemes Kissen. Mit Luftkissen kamen unsere kleinen nie zurecht. Diese fanden sie immer unbequem.
- Unsere kleinen Kinder haben gerne gutes Licht im Zelt. Wo wir mit Kopflampen notdürftig Licht machen, hilft gutes Licht Kindern ungemein sich wohlzufühlen. So kommt bei uns die Black
Diamond Moji Laterne mit. Alternativ haben wir das Petzl Noctilight, welches mit einer Kopflampe funktioniert. Wenn wir mit zwei Zelten unterwegs sind, dann kommt nur
eines der beiden Optionen mit, denn die Großen (schlafen in einem Zelt) brauchen das nicht mehr. Mir persönlich ist die Black Diamond Moji lieber da die Lichtverteilung besser ist, diese ist aber
auch etwas schwerer.
- Ein Kartenspiel ist immer mit dabei. Das wird dann meistens im Zelt vor dem Schlafengehen gespielt und da ist das gute Licht im Zelt von Vorteil. Die Kinder suchen sich ein
Spiel aus und nehmen es dann mit.
- Das Porridge am Morgen oder das Abendessen kühlen in Skandinavien schnell aus und vor allem Kinder essen eher langsam. Hier haben wir für beide kleinen Kinder den Primus Lunch Jug
0,4 mit dabei. So bleibt das Essen länger warm. Diesen Sommer werden wir die isolierte Titanium Schüssel von SilverAnt (mit 250 ml Inhalt) testen. Davon haben
wir eine für unsere große Tochter mit dabei. Zwei SilverAnt Schüsseln wären leichter als ein Primus Lunch Jug. Man kann sich eine Isolierung auch selbst machen, dazu gibt es auf YouTube
Anleitungen.
- Ein oder zwei Hydroflask Standard Mouth 21 oz (621 ml) thermoisolierte Flaschen sind immer mit dabei. Morgens füllen wir Tee in die Flaschen und haben so immer ein warmes
Getränk zur Hand. Dabei achten wir das der Tee beim Befüllen nicht zu heiß ist, denn diese Flaschen halten Getränke sehr lange sehr heiß. In warmen Gebieten haben wir klassische Sigg
Flaschen dabei die Getränke länger kühl halten.
- Moskito Kopfnetze sind immer mit dabei. Wir nutzen das Sea to Summit Ultra-Fine Mesh Kopfnetz und jeder von uns hat sein eigenes. In Verbindung mit einem Hut mir Krempe
perfekt, um die lästigen Tierchen auf Abstand zu halten.
- Schon von Anfang an wollten unsere Kinder ihre eigene Kopflampe mit dabeihaben. Auch wenn diese selten im Einsatz waren kommen sie immer mit in die Rucksäcke der Kinder. Mittlerweile haben wir von Kinder Kopflampen auf normale Kopflampen gewechselt. Bei Kopflampen nutzen wir entweder Petzl oder Black Diamond.
Rucksäcke
Beim Thema Rucksäcke für Kinder auf Trekkingtouren war bei den Kleinsten zuerst der Deuter Pico im Einsatz. Hier ging es nur darum die Kinder an einen Rucksack zu gewöhnen.
Der erste etwas größere Rucksack war dann der Vaude Puck 10 und dieser war perfekt, um Kinder an etwas mehr Gewicht zu gewöhnen.
Mit zunehmender Körpergröße wechselten wir zum Deuter Fox 30 und 40 und in den Teenager Jahren zum Gregory Wander 50. Gerade beim Umstieg von einfachen Rucksäcken zum ersten echten Trekkingrucksack sind wir am Ende immer wieder bei Deuter und dem Fox 30 gelandet. Wir sind auch ein Fan des Deuter Climber 22, hier lässt sich das Tragesystem aber nicht gut verstellen. Auch der Gregory Wander 30 kann beim Tragesystem nicht mit dem Deuter Fox 30 mithalten.
Trotz Regenhülle außen kommt in den Rucksack der Kinder (bzw. bei uns allen) immer ein stabiler Müllbeutel als Liner um Ausrüstung im Rucksack trocken zu halten. Kleidung ist zusätzlich in einem Sea to Summit Dry Bag. Für die Dreckwäsche ist im Dry Bad ein großer verschließbarer Gefrierbeutel untergebracht. Für den Notfall ist für die beiden Kleinen immer eine extra Unterhose, ein extra T-Shirt und ein Paar extra Wandersocken in einem Gefrierbeutel in einem der Rucksäcke der Großen untergebracht.
Mit dem Gewicht des Rucksacks muss man aufpassen. Da kann man schnell zu schwer werden. Eine Wasserflasche bringt gefüllt schnell 1 kg auf die Waage. Das Volumen des Deuter Fox 30 erlaubt es Ausrüstung mit Volumen aber geringerem Gewicht, wie der Schlafsack zum Beispiel, einzupacken. Schwere Sachen bringen wir weiterhin bei uns unter. Neben dem Schlafsack braucht so eine Daunenjacke oder die Crocs viel Platz, ohne viel Gewicht zu verursachen. Das hilft wiederum uns mehr Platz für schwere Gegenstände zu haben, um diese unterzubringen, ohne dass wir Eltern riesige Rucksäcke brauchen.
Kids rock and rule
Über die Jahre und auf unseren vielen Touren haben wir gelernt, wie man mit Kindern auch längere Trekking Touren machen kann. Ob es der John Muir Trial mit meinen beiden Großen war oder die Touren im Schwarzwald und Norwegen. Angefangen hat alles mit vielen kleinen Wanderungen und Spaziergängen in der Natur. Auch wenn die Logik manchmal etwas anders meint, lohnt es sich immer wieder auf die Kinder zu hören. Auf solchen Touren wollen unsere Kinder (klein und groß) wie gleichwertige Mitglieder behandelt werden und so wählen wir auch gemeinsam das Essen aus, besprechen Touren und nehmen Anpassungen gemeinsam vor. Ein Plan ist gut (und wichtig), aber Flexibilität und Spontanität gehört dazu. Das war eine der wichtigsten Lektionen für uns.
Unsere Kinder tragen Kleidung und Ausrüstung nach und trotzdem gibt es immer Sachen die speziell auf den einzelne zugeschnitten und gemeinsam ausgesucht und gekauft werden. Bei uns geben die Kinder das Tempo vor und wenn einer einmal länger braucht dann teilen wir uns auf, aber immer, so dass die Gruppen in Sichtweite bleiben. Schwierige Stellung und Abschnitte meistern wir immer gemeinsam.
Interessant ist das wir beim Gesamtgewicht der Rucksäcke in Skandinavien etwa gleich mit dem Gewicht für den John Muir Trial liegen. Obwohl die Zelte und vor allem die Kleidung für den JMT deutlich weniger wiegen schlagen doch die Bear Proof Container mit etwas mehr als 1 kg (leer) pro Stück zu Buche und da wir vier Stück brauchen sind das gleich 4,1 kg. Trotzdem achten wir weiterhin auf das Gewicht, je weniger man auf dem Rücken und am Körper trägt desto besser kommt man voran.
Vergleicht man die Kleidung die wir Großen am Körper tragen dann ist das in Skandinavien im Durchschnitt etwas mehr als 1 kg mehr als auf dem JMT, angefangen bei den festeren Schuhen oder die dickeren Hosen bis hin zu den Jacken (die für den JMT zum Rucksackgewicht kommen). Zum Beispiel wiegt meine Rab Latok Mountain GTX Jacke (Skandinavien) 490 Gramm, meine Marmot Knife Edge Paclite (JMT) hingegen nur 325 Gramm. Rechnen wir B-D Skin up dann liegen wir über dem JMT-Gesamtgewicht, wir suchen noch nach Potential um einzusparen.