Der Monte Saccarello (2.201 Meter) ist ein Grenzberg und heißt in Frankreich Mont Saccarel. Auf dem Rundweg von Monesi di Trioria aus via dem Passo di Garlenda wandert man einen Grad entlang und kommt am Rifugio La Terza, dem Redentore und der Batterie du Mt Saccarel vorbei bis man den Gipfel erreicht.
Die Rundtour ist 17 Kilometer lang und man steigt knapp 900 Meter auf und wieder ab.
Die Anfahrt nach Monesi di Trioria braucht von der Küste aus schon einige Zeit und man sollte genug Zeit einplanen, um nicht zu spät die Tour zu beginnen. Es ist vor allem ein beliebtes Mountainbike Gebiet aber auch zu Fuß ist es sehenswert. Man muss aber auf die Herdenschutzhunde achten, davon gibt es in diesem Gebiet so einige um Kuh- wie auch Schafherden vor Wölfen zu schützen. Es gibt tolerantere, aber auch ziemlich aggressive Herdenschutzhunde und gerade mit Kindern sollte man wissen, wie man sich zu verhalten hat.
Wir hatten die Anfahrt so geplant das wir morgens vor der Hitze auf den Pass aufsteigen und etwa gegen Mittag am Rifugio La Terza für das berühmte Mittagessen sind. Das hieß morgens sehr früh losfahren um gegen 9:00 Uhr am Ausgangspunkt zu sein. Die Anfahrt hat gut geklappt und wir kamen wie geplant los. Der Tag war wolkig und für den späten Nachmittag war Regen vorhergesagt, ein weiterer Grund früh aufzubrechen. In den Sommermonaten gewittert es fast jeden Tag in den ligurischen Alpen, man sollte immer das Wetter im Auge behalten.
Das Rifugio La Terza ist für das leckere Mittagessen und den unglaublichen Ausblicken vom Grad und dem nahen Gipfel bekannt. Man kann auf der Hütte auch übernachten. An diesem Tag waren viele Mountainbiker unterwegs. Man kann von der anderen Seite (unser Abstieg) bis kurz unter den Gipfel fahren und von dort auch zur Hütte wandern.
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Von Monesi di Trioria zum Rifugio La Terza
Monesi di Trioria ist ein kleines Skigebiet das bessere Zeiten gesehen hat. Viel ist von Glanz der alten Tage nicht übrig. So hat man sich mehr auf den Sommer konzentriert und im Gebiet gibt es viele Kilometer Radwege für Mountainbiker. Wir sind auf wenige Wanderer gestoßen und neben unserer Route gibt es mehrere Möglichkeiten den Monte Saccarello zu besteigen.
Der erste Teil unserer Route folgte einem Fahrweg, bis es links abging. Dort standen schon Warnschilder, um auf Herdenschutzhunde aufmerksam zu machen. Der kleine Weg, bzw. zeitweise Pfad, ging über Weiden hoch zum Passo di Garlenda.
Auf dem Weg zum Pass kamen wir an drei Herden vorbei, eine riesige Kuhherde mit drei Herdenschutzhunden sowie zwei kleinere Herden mit jeweils einem Herdenschutzhund. Das war Neuland für uns, aber wir hatten uns davor über die Verhaltensregeln informiert, dazu später mehr.
Der letzte Anstieg war etwas steiler und der Weg nur noch schwer zu erkennen. Das die Wegmarkierungen auf Steinen am Boden in weißer Farbe waren machte es nicht leichter. Am Ende fanden wir den Weg und kamen gut auf dem Passo die Garlenda an, von wo man einen großartigen Blick in alle Richtungen hat.
Von hier ging es einem breiten Weg dem Grad entlang Richtung Gipfel vorbei am Monte Cimanasso kamen wir zum Rifugio Sanremo, welches geschlossen war. Von hier war es nur noch ein kurzes Stück bis zum Rifugio La Terza und unserem Mittagessen.
Langsam füllte sich der Gastraum und es gab ein Menü mit mehreren Auswahlmöglichkeiten. Wir entschieden uns nur für die Antipasti und Primo Piatto den das Secondo Piatto hatte es in sich, es gab Hase oder Schwein und als wir die ersten Teller sahen war uns klar, dass wir danach keinen Meter mehr wandern könnten. Die hausgemachte Pasta war superlecker und wir alle waren voll. Da man erst serviert, wenn die Stube voll ist, bzw. alle da sind, hat diese Pause etwas länger gedauert als wir das normalerweise kennen. Aber wir hatten einen tollen Platz mit Aussicht und reichlich zu essen und trinken sowie beste Laune. Mit vollem Bauch und guter Laune ging es bei Sonnenschein weiter Richtung Redentore und der Batterie du Mt Saccarel mit dem Gipfel im Blick. Auch die Wolken hatten wir im Blick und es war klar, dass wir uns beim Abstieg nicht zu viel Zeit lassen sollten.
Rifugio La Terza zum Monte Saccarello
Von der Hütte aus kann man entweder den direkten Weg zum Parkplatz unter dem Gipfel nehmen oder dem Grad weiter folgend an der Statua del Redentore vorbei. Von dort hat man einen großartigen Blick, aber leider war es zu wolkig und wir konnten nicht bis ans Meer blicken. Von Redentore aus ist es dann ein kurzer Weg bis zur alten Befestigung Batterie du Mt Saccarel und dem Gipfel. Wir sahen uns die alte Befestigung an und gingen weiter zum Gipfel. Diesen hatten wir ganz für uns allein. Es ist ein tolles Gebiet und wir konnten von Gipfel aus auf das Taggia Tal sehen, indem wir erst Tage zuvor unterwegs waren und Trioria besucht haben (ein tolles Dorf in den Bergen). Direkt unter dem Gipfel blickt man auf das kleine romantische Dorf Verdeja von wo aus man auch auf den Gipfel aufsteigen kann (eine tolle Rundtour, das war unsere zweite Wahl). Da mir die Wolken Sorge bereiteten ging es bald weiter.
Zurück nach Monesi di Trioria
Der Abstieg hat es in sich. Es ging einige Kilometer auf Fahrwegen bergab und nach den ersten Kilometer spürt man das auch in den Beinen. Wir sind gut vorangekommen und nach einer Pause ging es auf die letzten Teil der Strecke. Etwa einen Kilometer vor dem Parkplatz fing es dann an zu schütten, zum Glück hatten wir die Regenausrüstung dabei aber nass waren wir trotzdem. Nur wenige Minuten später kam die Sonne wieder hervor so als wäre nichts gewesen.
Tipps zum Verhalten bei Herdenschutzhunden
Herdenschutzhunde sollte man nicht mit Hirtenhunden verwechseln. Hirtenhunde sorgen dafür, dass die Herde zusammenbleibt, diese Hunde sind meistens sehr freundliche nicht aggressive Hunde. Herdenschutzhunde sind zum Schutz der Herde vor Wölfen und unterscheiden nicht immer zwischen Menschen und Wolf. Es sind sehr große und kräftige Hunde mit nur einem Zweck, die Herde von Gefahren zu schützen. In südlichen Ländern Europas sind diese Hunde schon lange im Einsatz, in den Alpen sind sie noch nicht so weit verbreitet aber seitdem Wölfe auch bei uns wieder ansiedeln, kommen diese Hunde vermehrt zum Einsatz. Leider kommt es immer wieder zu Zusammenstößen, die nicht selten mit Verletzungen enden. Ursachen variieren wie die falsche Erziehung der Hunde (fehlende Erfahrung der Hundehalter in den Alpen) wie auch falsches Verhalten von uns Menschen, die den Herden zu nahekommen.
Wir haben uns vorab informiert und die Website CHWOLF.org fanden wir sehr hilfreich. Abschreckung ist oft die erste Maßnahme der Herdenschutzhunde, wenn man in die Nähe der von ihnen beschützten Herde kommt. Sie sind groß, bellen laut und springen aggressiv an einem heran. Das allein kann einem schon Angst machen vor allem wenn mehrere Hunde die Herde bewachen.
Wie auch in den Alpen auf Kuhweiden sollte man in Gebieten mit Herdenschutzhunden besser keinen eigenen Hund dabeihaben. Beschützte Herden sollte man umgehen, wenn geht in einem sicheren Abstand. Kommt der Hund dennoch aggressiv auf einem zu dann abwenden und die Herde in einem noch größeren Bogen umgehen. Nicht auf den Hund zugehen, in die Augen sehen oder gar provozieren. Kommt man aus versehen in eine beschütze Herde dann ruhig bleiben und von der Herde weggehen, zügig aber nicht laufen.
Unsere Erfahrung mit einem der drei Hunde der großen Herde war grenzwertig. Obwohl wir uns von der Herde entfernten setze er uns immer wieder sehr aggressiv nach. Wir nahmen die kleinen Kinder hoch und blieben zusammen. Erst als wir einen Weidezaun überquerten und er uns nicht mehr folgen konnte und lies von uns ab, da war die Herde schon weit hinter uns. Die anderen Hunde beobachteten uns nur aber sahen in uns keine Gefahr. Es kommt sehr auf den Hund und dessen Training an deswegen sollte man immer auf der Hut sein und Herden mit Herdenschutzhunden weit umgehen.