Die Mairwiesenhütte im Kristeinertal in Osttirol war ein echter Volltreffer. Sie liegt im hinteren Bereich des Tals in Alleinlage und ist der perfekte Ausgangspunkt für Wanderungen zum Sichelsee, dem kleinen See hinter der Seealpl auf dem Weg zum Gölbner, zum Ochsensee und den darunter liegenden Seen oder auf die Gipfel des Gölbner, des Regensteins und des Bocksteins. Die Gölbnerblickhütte ist im Sommer eine beliebte Jausenstation mit tollem Panorama.
Die Hütte selbst ist liebevoll dekoriert und bietet genug Platz auch für eine große Familie wie wir es sind. Gekocht wird mit Holz, das braucht etwas Zeit aber macht das Hüttenfeeling perfekt. Der Garten ist der Hammer, mit großer Liegewippe, riesigem Tisch und viel Platz zum Spielen findet jeder seinen Platz. Es gibt noch einen Tischtennis Tisch und vieles mehr, um auf bei schlechtem Wetter keine lange Weile aufkommen zu lassen. Feuerplatz und Grill mit Blick auf die Berge tun Ihr übriges. Als Willkommensgruß wartete ein Jausenkorb mit lokalen und selbstgerechten Leckereien auf uns. Die Mairwiesenhütte war unsere 10. Hütte und ist einer unserer Favoriten. Eine Hütte zum Wiederkommen!
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Einfach nur genießen
Wie jedes Jahr ist es die Mischung aus Aktivitäten und einfach nur Ausruhen die dafür sorgt das alle in der Familie Spaß haben. Die Mairwiesenhütte ist die perfekte Familienhütte und egal ob drinnen oder draußen es war einfach nur entspannend. Auf dem Weg zum Einkaufen im Dorf haben wir auch die Bäuerin auf Ihrem Hof besucht und sie hat uns frisch gemachte Osttiroler Schlipfkrapfen, Butter und Käse mitgegeben. Das war ein Festessen. Schon der Willkommensgruß war ein Hit, so war die lange Anfahrt gleich vergessen. Wir hatten selten so viel Spaß und waren so entspannen zur selben Zeit.
Tour 1: Zum Sichelsee
Als wir 2015 das erste Mal im Kristeinertal waren konnte wir aufgrund der Schneelage kaum in die hohen Lagen vordringen. Wir schafften es zwar zum See, aber dieser war zugefroren und eingeschneit. Dieses Mal war alles anderes und ich konnte sogar im See schwimmen.
Von der Hütte ging es direkt Richtung See durch wunderbare Hochtäler und über große Almen umringt von beeindruckenden Bergen. Der See selbst liegt eingekesselt hoch oben in den Bergen. Der Blick vom See auf die Dolomiten und Karawanken ist genial.
Wir hatten einen großartigen Tag erwischt, Sonne den ganzen Tag aber nicht zu heiß. Es ist aber ein steiler Weg denn auf 5 Kilometer macht man knapp 900 Höhenmeter.
Wir waren an diesem Tag allein unterwegs und hatten den See für uns (außer die Schafe). So konnten wir einfach entspannen und die Sonne genießen. Der See war noch sehr kalt und nach dem Schwimmen tat die Sonne doppelt gut. Es ist eine gute Tour, um sich für eine Woche im Kristeinertal aufzuwärmen aber mit jeder Tour wurde es immer schöner und genialer.
Tour 2: Über's Seealpl zum Gölbnersee
Unsere zweite Tour war super. Diese findet man in keinen Büchern, sondern ist Teil des Aufstiegs auf den Gölbner. Von der Hütte ging es dem Wasserfall hoch zur Gölbnerblick Hütte und von da am Seealpl vorbei in Richtung Gölbner. Eine steile Wiese geht es hoch, bis man nach einiger Zeit zu einem kleinen See kommt. Dieser liegt in der großen Kurve des Gipfelaufstiegs. Der See hat auf den Karten keinen Namen und so haben wir ihn einfach Gölbnersee getauft.
Der Weg entlang des Wasserfalls ist noch neu und so nicht auf allen Karten zu finden. Es geht steil hoch vorbei an ein paar Aussichtsplattformen. Belohnt wird man mit tollen Blicken zurück ins Tal und eben dem Wasserfall. Das Hochtal, indem die Gölbnerblick Hütte und das Seealpl liegt, ist wunderbar und im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel. Die Hütte war aber noch zu und so waren wir fast allein unterwegs.
Der See selbst liegt eingebettet in einem kleinen Hochtal. Mit tollem Wetter haben wir am See viel Zeit verbracht und, klar, ich war wieder schwimmen. Es ist ein schönes Fleckchen Erde und unserer Meinung interessanter als die Wanderung zum Sichelsee. Nach einer langen Pause am See ging es dann die steilen Wiesen zurück ins Tal zur Hütte. Am Abstieg sind wir dann dem Fahrweg gefolgt da die kleinen schon müde Beine hatten. Kaum an der Hütte angekommen war die Müdigkeit verflogen.
Tour 3: Bocksteinscharte und Ochsensee
Unsere diesjährige Vater und Sohn Tour ging über die Bocksteinscharte zum Ochsensee. Die Zahlen von 1.200 Höhenmeter auf 5,5 Kilometer (ein Weg, total waren es 11 km) und der Blick von der Hütte auf den Weg deuteten auf einen zwar kurzen, aber sehr steilen Anstieg hin. Da diese Seite des Bocksteins fast den ganzen Tag in der vollen Sonne ist sind wir bereits um 7:00 Uhr morgens losgegangen. Ziel war es noch vor 10:00 Uhr an der Arnsteiger Biwakschachtel zu sein.
Der erste Teil des Wegs war uns bereits von der Tour zum Sichelsee bekannt. Nach dem ersten Anstieg trennen sich aber die Wege und von da an folgt man einer steilen Wiese nach oben. Oft dem Grad entlang such man einen echten Weg vergebens. Etwas Orientierungssinn ist hier gefragt.
Wir waren in weniger als zwei Stunden am Biwak und kurz danach bereits an der Gölbnerscharte. Noch vor 10:00 saßen wir bereits am kleinen See neben dem Ochsensee.
Wir blickten vom See aus auf den Bockstein und beobachteten, wie ein einsamer Wanderer den Gipfel erklomm. Dank ihm konnten wir so den Anstieg auf den Gipfel gut sehen und es war klar, das nächsten Mal wird es der Gipfel. Das war dann auch die einzige Person die wir an diesem Tag angetroffen (bzw. gesehen) haben. Es war frisch und überall lag noch etwas Schnee, vor allem der Weg war noch gut eingeschneit. So machte es gleich doppelt Spaß. Der Blick Richtung dem Glockner Massiv war beeindruckend und nach einer Pause ging es wieder Richtung Scharte. Für den Nachmittag waren Gewitter vorhergesagt und so wollten wir früh wieder unten sein. Der Abstieg verdeutlichte, wie steil der Anstieg eigentlich war. Vorteil beim Abstieg ist das man die Markierungen leicht sehen kann und wir stellten erfreut fest das wir am Anstieg die meiste Zeit dem Weg gefolgt waren. Kurz nach Mittag waren wir wieder an der Hütte aber alleine denn der Rest der Familie war im Dorf und bei der Bäuerin zu Besuch. Zum Abendessen gab es dann frisch gemachte Osttiroler Schlipfkrapfen.
Tour 4: Über die Königswiese Richtung Schwarzsee
Auf dem Weg zum Sichelsee kamen wir an der Königswiese vorbei sowie zu einer Wegabzweigung mit einem kleinen Schild Richtung Schwarzsee. Auf der Karte war kein Weg zu finden aber der See war eingezeichnet. So entschieden wir an diesem Tag zum Bach auf der Königswiese zu wandern und ich wollte weiter Richtung Schwarzsee gehen und mir den Weg für eine zukünftige Tour ansehen.
Nach einer Jause fingen die Kinder an einen Damm zu bauen, die beiden Damen legten sich auf die Wiese, um zu relaxen. Ich nahm meine Sachen und versuchte den Markierungen zu folgen. An der Steinhütte vorbei ging es steil hoch. Der Weg war weit besser markiert als ich erwartet hatten und der Weg selbst nicht so schwer wie gedacht. Ich ging bis kurz vor dem See entschied aber zurückzugehen da ich eigentlich nur den Weg ansehen wollte und nicht die ganze Tour gehen.
Da ich keinen Kontakt mit meiner Familie aufnehmen konnte wollte ich verhindern das sie sich Sorgen machten und kehrte um. Wieder am Bach angekommen war dann auch der Staudamm fertig gebaut. Auf dem Weg zurück zur Hütte kreuzte eine Schlange unseren Weg. Es war ein toller Tag und wir hatten neben dem Bockstein eine weitere Tour für unseren nachten Besuch im Kristeinertal gefunden.
Wildpark Assling
Es gibt viele Ausflugsmöglichkeiten im Tal und ein Highlight ist der Wildpark Assling. Er liegt wunderschön an einem Hang mit Blick auf die Dolomiten. Der Park ist größer als man denkt und bietet, neben den Tieren, viel Spielmöglichkeiten für die Kinder. Es gibt sogar eine Sommerrodelbahn.
Highlights unserer Kinder waren neben den Kaninchen und den Ziegen vor allem die Waschbären. Beeindruckend war das Luchs Gehege und wir hatten Glück denn erst vor kurzem gab es Nachwuchs. Das riesige Steinbockgehege mit Aussichtsturm und die Wisente ließen Kinderherzen höher schlagen. Es gibt eine Kugelbahn, Spielplätze, Spielzeugeisenbahn und viele andere Aktivitäten entlang des Rundgangs. So verbringt man schnell einen halben Tag in diesem Zoo ohne das einem langweilig wird. Das Restaurant hat lokale Spezialitäten und viele Kindermenüs im Angebot. Auch unsere großen Kinder hatten viel Spaß, ein Park für die ganze Familie.
Die Hütte
Die Mairwiesenhütte war unsere 10 Hütte und zählt zu unseren Favoriten. Die Hütte ist zwar klein aber durch den großen Garten, den vielen Sitzmöglichkeiten draußen, dem Keller mit Tischtennistisch und der gemütlichen Küche kommt sie einem riesig vor. Die Hütte ist liebevoll dekoriert und der Willkommensgruß, eine Jausenkorb, ist der Hammer. Bequeme Matratzen und qualitativ hochwertiges Holz zum Heizen und Kochen (was nicht die Regel auf Hütten ist) waren vor allem für uns Erwachsene großartig. In den beiden Schlafzimmern hat es große Schränke, wo man alles gut unterbringen kann (auch das ist nicht die Regel). So kann man alles gut verstauen und die Hütte kommt einem nicht voll vor. Es gibt keinen Strom (und auch kein Gas) zum Kochen, somit braucht alles etwas Zeit (da man vorher den Ofen Einheizen muss) aber hat man sich erst einmal daran gewöhnt dann ist es kein Problem.
Die Hütte liegt perfekt für viele Aktivitäten und ist dennoch nicht weit vom Tal entfernt. Die Zufahrtsstraße ist gut und sie liegt so, dass die Mittagssonne die Hütte nicht aufheizt. Wir kommen sicher wieder, wegen der super Hütte, den supernetten Gastgebern und den Wanderwegen, die wir noch offen haben.