Im August sind wir den John Muir Trail in Kalifornien in nördlicher Richtung gewandert. In 22 Tagen haben wir die Strecke von etwa 400 km mit 16.000 Höhenmeter rauf und 17.000 runter bewältigt. Das alles mit Zelt und Selbstversorgung womit der Ausrüstung eine große Bedeutung zukommt. Gewicht spielt eine wichtige Rolle und man nimmt nichts doppelt mit. Wenn dann eine Teil der Ausrüstung versagt oder nicht das hält was der Hersteller verspricht dann ist das doppelt ärgerlich.
In dieser Bewertung geht es um Ausrüstung die so schnell auf keine unserer Touren mehr mitgenommen wird. Diese Bewertungen basieren und unsere Erfahrungen vor allem auf dem John Muir Trail.
Keine Sorge - es gibt auch einen Eintrag über die Ausrüstung die wir jeder Zeit wieder mitnehmen würden! Die findet Ihr unter Ausrüstung Check Teil 2.
Hinweis auf Werbung: In meinen Berichten finden sich Marken bzw. deren Produkte sowie Links unter anderem zu Marken und Anbietern die ich auf meinen Reisen und/oder für meine Bewertungen genutzt habe. Diese Produkte habe ich alle selbst gekauft. Dabei handelt es sich um eine freiwillig Marken-Verlinkung.
Marmot Hydrogen Daunenschlafsack in Regular
Meine Familie hat mir den Schlafsack zu Weihnachten geschenkt (war der einzige Wunsch auf meiner Liste). Ich hatte mich lange erkundigt und am Ende für diesen Schlafsack entschieden. Komforttemperatur von 1°C und Limit von -4°C sowie ein Gewicht von 770 Gramm und mit etwas mehr als 5 Liter super klein zu packen klangen überzeugend meinen bisherigen Schlafsack zu ersetzen. Die kältesten Nächte auf dem JMT sollten knapp über dem Gefrierpunkt liegen, meistens aber über 5°C. Da ich den JMT bereits 2016 ging wusste ich was zu erwarten war.
Ich muß gestehen das ich kein einziges Bild vom Marmot Hydrogen auf der ganzen Tour habe und das hat einen guten Grund. Schon die ersten Nächte war mir kalt. Ich habe das auf die Müdigkeit geschoben sowie den Fakt das ich mich an das Schlafen im Zelt erst gewöhnen mußte. Doch es wurde nicht besser. Bei Temperaturen zwischen 2 und 5°C mußte ich eine lange Unterhose, Socken und eine Haube tragen um nicht zu frieren. Auch ein Powerbar vor dem Schlafengehen hat nicht geholfen. Erst ab etwa 7°C war der Schlafsack warm genug. Ich war nicht der einzige denn auch mein Bruder hat sich für diesen Schlafsack entschieden. Er hat weit mehr Muskelmaße als ich und hat genauso gefroren. Für einen über €300 teuren Schlafsack ist das nicht ok. Alle Angaben wie Gewicht und Packmaß haben gestimmt aber das absolut Wichtigste nicht. Der Marmot Hydrogen ist weit von den Temperaturangaben des Herstellers entfernt und war eine große Enttäuschung.
Reine-r-Berge Rating für den Marmot Hydrogen Regular: Gewicht und verpackte Größe sind sehr gut, Material fühlt sich bequem an aber die Temperaturangaben sind nicht nachvollziehbar somit 2 von 5 Sternen.
Xtorm AP250 Solar Booster 14W Solar Ladegerät
Um Batterien zu sparen haben wir uns für ein Solar Ladegerät entschieden. Ein Test in den Alpen und kurz vor Abreise zu Hause klappten ohne Probleme, sogar das iPhone lies sich super laden. Die ersten Tage auf dem JMT konnten wir noch alles laden jedoch fiel uns auf das trotz der starken Einstrahlung die Ampere immer weiter zurück gingen. Schon Tage später wollte mein iPhone aufgrund der geringen Ampere nicht mehr laden, andere Geräte gingen gerade noch so. Jeden Tag nahm die Ampere Zahl ab bis nach zwei Wochen gar nichts mehr ging. Das war ein Totalausfall und am Ende war das Ladegerät tot. Wir haben JMT Hiker auf deren Ladegeräte angesprochen aber diese hatten keinerlei Probleme mehrere Ampere zu bekommen und alle ihre Geräte zu laden. Mein Bruder hat das Ladegerät mitgenommen und wollte es zurück geben. Bis heute wissen wir nicht den Grund des Versagens und haben auch kein Solar Ladegerät mehr. Eine herbe Enttäuschung besonders da wir auf Strom aus dem Solar Panel angewiesen waren. Gegen Ende war dann die Batterie der Kamera leer und auch die Handys am Limit. Somit haben wir relativ wenige Bilder von dieser super Tour.
Reine-r-Berge Rating für den Xtorm AP250 Solar Booster 14W: Am Ende ein Totalausfall des Solar Panels. Somit nur 1 von 5 Sternen
Deuter Fox 40
Der Deuter Fox 40 meines Sohnes war zwar bequem aber hatte neben der Deckeltasche leider keine weiteren Außentaschen. Dieses Manko ist uns erst wirklich auf der Tour aufgefallen. Er ist auch etwas schwer und hat zu kleine Halterungen für Getränkeflaschen. Gregory hat das bei seinen Jugendmodellen besser gelöst und ist auch leichter. Der Deuter Punktet aber bei der Anpassbarkeit der Rückenlänge. Da mein Sohn die Farbe toll findet wird der Rucksack wohl auch in Zukunft zum Einsatz kommen.
Reine-r-Berge Rating für den Deuter Fox 40: Vom Prinzip her ein guter Rucksack aber nicht ganz durchdacht und aus diesen Gründen etwas unpraktisch deswegen nur 3 von 5 Sternen.
MSR Mess Kit
Für meine beiden Kinder habe ich das MSR 2 Personen Mess Kit gekauft. Beide fanden die Farben toll und MSR ist ein gute Marke. Leider braucht das Set viel Platz im Rucksack und vor allem wenn man es in einen Bear Container packen muß wird das schnell zum Problem. Drückt man etwas zu fest dann bricht die Schüssel relativ leicht. Kein großes Problem wenn man aus den Tüten ißt dennoch werden wir das Set eher nicht mehr nutzen vor allem wenn wir Bear Container im Einsatz haben.
Reine-r-Berge Rating für den MSR 2 Personen Mess Kit: Die Trinktassen sind sehr gut und halten Getränkte lange warm und auch das Besteck (Spork) ist ok somit 3 von 5 Sternen.
Exped Synmat UL7M
Es handelt sich hierbei um das Vorgängermodel. Die Synmat UL 7 M ist bequem aber für meine 1,78 war sie etwas knapp. Das Hauptproblem war jedoch der Geräuschpegel bei jeder Bewegung. Es war so laut das ich zum Teil selber davon aufgewacht bin. Mein Bruder hatte das selbe Model (um den Schnoozel zu teilen) und nach nur wenigen Tagen platzte eine Lamelle seiner Matte was eine wurstartige Wölbung zur Folge hatte. Nicht sehr bequem. Sie ist auch etwas schwerer als vergleichbare Matten. Angeblich wurden beide Probleme beim neuen Model gelöst.
Reine-r-Berge Rating für den Synmat UL 7 M: Bequem und hält warm aber viel zu laut und etwas schwer. 3 von 5 Sternen